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Unter der Lupe

Einer römischen Lebensgeschichte auf der Spur

Die Ausstellung ‹Unter der Lupe› erzählt die Geschichte einer Rekonstruktion. Ausgangspunkt ist ein ausserordentlich seltener Fund: ein römischer Bleisarg mit einem Frauen-Skelett und Grabbeigaben, welcher 2016 bei einer örtlichen Rohrsanierung gefunden, aufwändig geborgen und umfassend erforscht worden ist.

Die Ausstellung nimmt das Fundobjekt zum Anlass, um über unseren Umgang mit und den Wert von archäologischen Artefakten, die Suche nach einer vermeintlich objektiven Wahrheit und den fiktionalen Anteilen in der Geschichtsschreibung nachzudenken. Auf dieser Spurensuche kommen verschiedene mit der Bergung, Erforschung und Vermittlung des Bleisargs beschäftige Akteur:innen zu Wort: Ein Grabungstechniker, eine Restauratorin, eine Archäobotanikerin oder ein Wissenschaftshistoriker erzählen in thematischen Audiobeiträgen von ihrer Perspektive auf den Bleisarg. Dabei geben sie Einblick in ihre Erkenntnisinteressen, Forschungsmethoden und vorläufigen Interpretationen. Ihre Erzählungen schaffen einen lebendigen Einblick in die archäologische Forschung der Gegenwart. Und sie machen deutlich: die Geschichte des Sarges findet mit der Aufbewahrung im Museum nicht an ihr Ende, sondern wird kontinuierlich weitergeschrieben.

Kategorien
Ausstellung
Kunde
Augusta Raurica
Jahr
2021
Leistungen

Konzept und Dramaturgie, Szenografie, Audio- und Filmproduktion, Grafik, Medienplanung und Umsetzung

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Ausstellungsdramaturgie und räumliche Inszenierung gehen vom zugleich rätselhaft und nüchternen Bild eines wissenschaftlichen Labors aus. Schutzzelte, Auslegeordnungen, Proben und Arbeitswerkzeuge nehmen Bezug auf den Mikrokosmos Forschungslabor.

Forschungsperspektiven. Filmischer Prolog zur Ausstellung

Im Zentrum der Ausstellung stand nicht nur ein aussergewöhnliches Fundobjekt, sondern auch eine aussergewöhnliche wissenschaftliche Untersuchung. 24 Fachleute waren daran beteiligt, den Sarg und die darin befindlichen Überreste zu erforschen, um zu Erkenntnissen über das Leben und die Bestattung einer römischen Frau zu kommen.

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Die Ausstellung führt Besucher:innen entlang des chronologischen Forschungsablaufs – und in Form einer spiralförmigen Wegführung – dem Sarg entgegen: Ausstellungstexte, dokumentarisches Material oder Originale aus der Forschungsarbeit (wie z.B. E-Mail-Korrespondenzen zwischen den Forscher:innen und dem Museum Augusta Raurica) sind Bestandteil der Präsentation. Sie führen von der Entdeckung zur Blockbergung bis hin zur Erforschung und schliesslich zur Einordnung und Reflexion des Objektes.

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Ein aussergewöhnlicher Fund wird entdeckt. Audiobeitrag mit beteiligten Fachleuten. Foto: Dokumentation Blockbergung, MAAKII Basel

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Arbeiten im Team. Audiobeitrag mit beteiligten Fachleuten\nFoto: Dokumentation Sargöffnung, MAAKII Basel

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Von den Analysen und Ergebnissen zur Interpretation. Audiobeitrag mit beteiligten Fachleuten

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Die Bedeutung der Dokumentation. Audiobeitrag mit beteiligten Fachleuten

Foto: Augusta Raurica

Es sprechen:
Dr. des. Cornelia Alder, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschungsgruppe Archäoanthropologie / Dr. des. Sandra Ammann, Leiterin Sammlung / Michael Baumann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Hubert Blättler, Ausgräber und Grabungszeichner / Jean-Noël Fellmann, Polier / Nina Fernández, Restauratorin / Dr. Sylvia Fünfschilling, Glasspezialistin / Dr. Claudia Gerling, Leiterin Arbeitsgruppe Isotopie / Cédric Grezet, Leiter Ausgrabung, Monumente & Sammlung / Dr. Antoinette Rast-Eicher, Textilspezialistin), Ronald Simke, Restaurator / Prof. Dr. Thomas Späth, Dozentur für Antike Kulturen und Antikekonstruktionen / Ralph Wächter, Gemeinderat Gemeinde Augst / Dr. Lucia Wick, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschungsgruppe Archäobotanik / Fredy von Wyl, Archäologischer Grabungstechniker

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